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Oedura monilis

De Vis, 1888

Terra Typica:


Verbreitung:
Endemisch für Australien.
Mittleres und Nördliches Neu-Südwales und südöstliches Queensland.

Lebensraum:
Dieser aboricol lebende Gecko bewohnt Waldgebiete, wo er die Tage bevorzugt unter der Rinde abgestorbener Bäume verschläft. Der trockene Eukalyptusbuschwald bildet den bevorzugten Lebensraum dieser Art. Hier herrscht tropisches bis subtropisches Klima mit ausgeprägten Regen- und Trockenzeiten. In seinem natürlichen Habitat ist er nach Einbruch der Dunkelheit durchaus häufig anzutreffen.

Größe:
Die Species gehört zu den großen Arten der Gattung.
Die Männchen bleiben meist etwas kleiner als die Weibchen.
KRL ca. 90 mm
GL ca. 175 mm

Geschlechtsunterschiede:
Die Geschlechtsbestimmung gestaltet sich bei adulten Tieren einfach.
Männchen besitzen gut ausgeprägte Hemipenistaschen mit deutlichen Postanaltuberkeln und Femoralporen.
Ab ca. einem halben Jahr lassen sich die Geschlechter unterscheiden.

Haltung:
Da es sich bei O. monilis um einen nachtaktiven Baumbewohner handelt, sollte das Becken mindestens 60 cm hoch sein.
Eine Grundfläche von 50 x 60 ist für 1.1 ausreichend.
Diese angegebenen Richtwerte dürfen gerne nach oben überschritten werden.
Die Tiere verbringen den Tag über versteckt in Korkröhren, unter Baumrinden, oder ähnlichem. Eine Pflanze vervollständigt die Einrichtung und hilft die Luftfeuchtigkeit zu halten.
Hierzu verwende ich Sanseverien.
Eine Haltung von mehreren Männchen ist nicht möglich, da sich die Tiere äußerst dominant verhalten. Eine Haltung von einem Männchen mit 1 - 4 Weibchen ist von Vorteil um den ständigen Paarungsdruck des Männchens besser zu verteilen.
Die tägliche Beleuchtungsdauer beträgt im Sommer zwischen 12 und 13 Stunden.
Im Winter hingegen 10 bis 11 Stunden.
Der Beleuchtung wird keine besondere Beachtung geschenkt, wichtig ist das die Temperatur am Tag auf ca. 28° - 32°C steigt. Nachts kann die Temperatur auf 20 - 22 °C sinken.
Die rel. Luftfeuchtigkeit sollte 60 -65 % betragen. Diese wird durch ein oder zweimaliges tägliches Sprühen erreicht. Hält man die Tiere zu trocken kommt es zu Häutungsschwierigkeiten.
Der Bodengrund kann einfach aus Sand bestehen.
Wichtig ist, dass man den Tieren eine Eiablagebox mit feuchtem Substrat zur Verfügung stellt.



Fortpflanzung:
Die als äußerst produktiv geltenden Oedura monilis pflanzt sich unter optimalen Bedingungen das ganze Jahr über hindurch fort. So können alle 30 - 45 Tage Eier abgesetzt werden. Bis zu 8 Gelege im Jahr.
Es ist stets darauf zu achten, die Tiere ausreichend mit Kalzium in Form von z.B.: gemahlener Sepiaschale zu versorgen.
Paarungen sind selten zu beobachten und erfolgen nach Echsenart.
Die Eier schimmern bei trächtigen Weibchen durch die Bauchdecke hindurch.
Es werden zwei weichschalige Eier abgelegt, in seltenen Fällen jedoch nur ein Einzelei.
Ich biete meinen Tieren eine mit feuchtem Blumenerde-Sandgemisch gefüllte Kunststoffbox mit einem Loch im Deckel. Hier vergraben die Weibchen ihre 12 x 33 mm großen Eier.
Das Gelege sollte zur Sicherheit der Jungtiere in einen Inkubator überführt werden. Die Eier werden mit einem Bleistift auf der Oberseite markiert und ohne sie zu drehen in den Inkubator überführt. Durchleuchtet man die Eier noch 10 -14 Tagen mit einer Taschenlampe, so lässt sich sehr leicht feststellen, ob sie befruchtet sind.
Befruchtete Eier schimmern rosa, unbefruchtete hingegen gelblich.
Die Inkubationsdauer ist abhängig von der Temperatur.
So schlüpfen bei mir die ca. 56 - 66 mm großen Jungtiere nach 55 - 65 Tagen bei einer Inkubationstemperatur von 26-29 °C. Bereits zwei bis drei Tage später beginnen die Tiere selbstständig kleine Futtertiere zu erbeuten.
Die Aufzucht der Jungen ist problemlos.
Die Jungtiere können bereits mit 12 - 16 Monaten geschlechtsreif werden.

Futter:
Heimchen, Grillen aller Arten, Schaben, Wachsmaden, Heuschrecken, Mehlwürmer, etc.
Jungtieren sollte täglich Futter zur Verfügung stehen.
Selbstverständlich sollten alle Futtergaben vorher mit Mineral- und Vitaminzugaben aufgewertet werden (z.B.: Korvimin ZVT + Reptil, etc)
Weiterhin füge ich dem Trinkwasser, welches permanent zur Verfügung steht, ein Vitaminpräparat (Multibionta) hinzu.

Sonstiges:
Oeduren sind im Zuge der Angleichung des EU-Rechts von der Meldepflicht gem. Bundesartenschutzgesetzes befreit.
Die Gattung besteht derzeit aus 13 validen Arten. Es sind keine Unterarten bekannt.
Eine Vergesellschaftung verschiedener Oedura-arten sollte vermieden werden, da ansonsten die Gefahr der Verbastardierung besteht.
Die Tiere streifen bei einer Häutung nahezu die komplette alte Haut auf einmal ab.
Diese wird nicht gefressen.
Die Tiere können ein Alter von über 15 Jahren erreichen.
Samtgeckos sind, wie viele andere Geckos auch, in der Lage überschüssiges Fett im Schwanz einzulagern.

Insgesamt handelt es sich bei O. monilis um eine sehr genügsame, anspruchslose Art, die sich hervorragend dem Anfänger empfiehlt.


Literatur:

Henkel, F.-W. & Schmidt, W. (1991): Geckos - Biologie, Haltung und Zucht.- Stuttgart (Eugen Ulmer Verlag) - (2003): Praxis Ratgeber Geckos.- Frankfurt (Edition Chimaira)

Rösler, H. (1995): Geckos der Welt - Alle Gattungen - Leipzig (Urania Verlag) 256 S. - (2005): Vermehrung von Geckos.- Offenbach (Herpeton Verlag)

Seufer, H. (1995):Geckos - Haltung, Fortpflanzung und Artenbescheibungen.- Hannover ( Lehrmeister Bücherei Landbuch Verlag )

Laube, A. & Langner, C. (2007):Australische Samtgeckos.- Art für Art, Münster (Natur und Tier Verlag)