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Paroedura picta

Peters, 1854

Terra Typica:
St. Augustins Bay

Verbreitung:
Die Art scheint kein zusammenhängendes Verbreitungsgebiet zu besiedeln, auf die südliche Hälfte Madagaskars beschränkt - Südwestmadagaskar.

Lebensraum:
P. picta bewohnt überwiegend Trockenwälder, Savannen und halbwüstenartigen Gebiete. In seinem natürlichen Habitat ist er nach Einbruch der Dunkelheit durchaus häufig anzutreffen.

Größe:
Die Species gehört zu den mittelgroßen Arten der Gattung.
Die Männchen können eine Gesamtlänge von 15 -17 cm, und dabei ein Gewicht von 20 - 25 g erreichen.
Die Weibchen bleiben 1 bis 3 cm kleiner und erreichen hierbei ein Gewicht von 14 - 18 g (Schröder, 1999).

Geschlechtsunterschiede:
Die Männchen sind oftmals dunkler gefärbt als die Weibchen und erreichen eine größere Gesamtlänge. Am sichersten sind die Männchen an den deutlich erkennbaren Hemipenistaschen zu identifizieren.




























Bild 1: Deutlich sichtbar, die Hemipenistaschen eines adulten Männchens.


Haltung:
Da es sich bei P. picta um einen nachtaktiven Bodenbewohner handelt, kommt der Höhe des Beckens nur eine untergeordnete Rolle zu. Eine aus Sand bestehende Grundfläche von 50 x 30 cm ist für 1.1 ausreichend. Die Tiere verbringen den Tag über versteckt unter Steinen, Baumrinden, Korkröhren oder ähnlichem. In den ersten 2 - 3 Stunden nach Einbruch der Dunkelheit sind die Tiere am aktivsten. Eine Haltung von mehreren Männchen ist nicht möglich, da sich die Tiere äußerst dominant verhalten. Eine Haltung von einem Männchen mit 3 - 4 Weibchen ist von Vorteil, um den ständigen Parrungsdruck des Männchens besser zu verteilen. Die tägliche Beleuchtungsdauer beträgt im Sommer zwischen 12 und 13 Stunden. Im Winter hingegen 10 bis 11 Stunden. Der Beleuchtung wird keine besondere Beachtung geschenkt, wichtig ist das die Temperatur am Tag auf ca. 28°C steigt. Nachts kann die Temperatur auf 20 - 22 °C sinken. An die Luftfeuchtigkeit stellt diese Art keine hohen Ansprüche. 45 - 60 % relative Luftfeuchte sind ausreichend. Alle 1 - 2 Tage wird leicht gesprüht, wobei die Tiere es meiden sich direkt ansprühen zu lassen.

Fortpflanzung:
Die als äußerst produktiv geltenden Paroedura picta pflanzt sich unter optimalen Bedingungen das ganze Jahr über hindurch fort. So können alle 14 bis 30 Tage Eier abgesetzt werden. Bis zu 20 Gelege im Jahr. Um die Weibchen nicht zu sehr zu belasten und ihnen eine Ruhephase zu gewähren, sollte man solche "Dauerleger" eine Zeit vom Männchen trennen. Da die Tiere in der Lage sind Spermien über einen längeren Zeitraum zu speichern (Receptacula seminis ), können die weiblichen Geckos trotz der Trennung noch bis zu fünf weitere befruchtete Gelege produzieren. Es ist stets darauf zu achten die Tiere ausreichend mit Kalzium in Form von z.B.: gemahlener Sepiaschale zu versorgen, da ansonsten die Gefahr besteht, dass gerade junge Weibchen regelrecht einbrechen . Es werden zwei hartschalige Eier abgelegt, in seltenen Fällen jedoch nur ein Einzelei. Ich biete meinen Tieren eine mit feuchtem Blumenerde-Sandgemisch gefüllte Kunststoffbox mit einem Loch im Deckel. Hier vergraben die Weibchen ihre 9-12 x 12-14 mm großen Eier. Das Gelege sollte zur Sicherheit der Jungtiere in einen Inkubator überführt werden, da die Adulti ihnen nachstellen. Die relativ dünnwandigen Eier werden mit einem Bleistift auf der Oberseite markiert und ohne sie zu drehen in den Inkubator überführt. Durchleuchtet man die Eier noch 10 -14 Tagen mit einer Taschenlampe, so lässt sich sehr leicht feststellen, ob sie befruchtet sind. Befruchtete Eier schimmern rosa, unbefruchtete hingegen gelblich.




Bild 2: Soeben geschlüpftes Jungtier.

Die Inkubationsdauer ist abhängig von der Temperatur. So schlüpfen bei mir die ca. 50 - 55 mm großen Jungtiere nach 55 - 65 Tagen bei einer Inkubationstemperatur von 26-29 °C. Die jungen Geckos starten sofort mit der Häutung. Bereits zwei bis drei Tage später beginnen die Tiere selbstständig kleine Heimchen zu erbeuten. Die Aufzucht der Jungen ist problemlos. Die Jungtiere können bereits mit 6 - 9 Monaten Geschlechtsreif werden.

Futter:
Heimchen, Grillen aller Arten, Schaben, Wachsmaden, Heuschrecken, Mehlwürmer, etc. Jungtieren sollte täglich Futter zur Verfügung stehen. Selbstverständlich sollten alle Futtergaben vorher mit Mineral- und Vitaminzugaben aufgewertet werden (z.B.: Korvimin ZVT + Reptil, etc) Weiterhin füge ich dem Trinkwasser, welches permanent zur Verfügung steht, ein Vitaminpräparat (Multibionta) hinzu.
Die Art gilt als ausgesprochen verfressen, weshalb sparsam gefüttert werden sollte, damit die Tiere nicht verfetten.

Sonstiges:
Die Gattung umfasst derzeit 15 Arten, die in zwei Gruppen aufgeteilt werden.
Zur Paroedura picta Gruppe gehören:

P. androyensis ( Grandidier, 1867 )
P. bastardi ( Mocquard, 1900 )
P. lohatsara ( Glaw, Vences & Schmidt, 2001 )
P. maingoka ( Nussbaum & Raxworth, 2000 )
P. picta ( Peters, 1854 )
P. vahiny ( Nussbaum & Raxworth, 2000 )


Paroedura picta wird oftmals fälschlich als P. pictus bezeichnet.

Insgesamt handelt es sich bei Paroedura picta um eine sehr genügsame, anspruchslose Art, die sich hervorragend dem Anfänger empfiehlt.

Literatur:

Glaw, F. & M. Vences, M. (1994): A Fieldguide to the Amphibiens and Reptiles of Madagascar.- Köln (Glaw & Vences Verlag)

Henkel, F.-W. & Schmidt, W. (1991): Geckos - Biologie, Haltung und Zucht.- Stuttgart (Eugen Ulmer Verlag)

- (1995): Amphibien und Reptilien Madagaskars, der Maskarenen, Seychellen und Komoren.- Stuttgart ( Eugen Ulmer Verlag)

- (2003): Praxis Ratgeber Geckos.- Frankfurt (Edition Chimaira)

Rösler, H. (1995): Geckos der Welt - Alle Gattungen - Leipzig (Urania Verlag) 256 S.

- (2005): Vermehrung von Geckos.- Offenbach (Herpeton Verlag)

Seufer, H. (1995):Geckos - Haltung, Fortpflanzung und Artenbescheibungen.- Hannover ( Lehrmeister Bücherei Landbuch Verlag )

Schröder, E. ( 1999): Paroedura pictus.- Sauria, Suppl., Berlin, 1999, 21 (3): 449-452

Schönecker, P. (2006):Madagassische Großkopfgeckos.- Art für Art, Münster (Natur und Tier Verlag)