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Phelsuma madagascariensis kochi

Mertens, 1954

Terra Typica:
Maevatanana, Nordwest - Madagaskar, 16°55´S,46°50`0

Verbreitung:
Nordwesten und Westen Madagaskars
Vom Bekopake im Süden bis Antsohihy im Norden

Lebensraum:
Diesen aboricol lebenden Gecko findet man auf Madagaskar bevorzugt an Bäumen, Palmen, Bananenstauden, Mauern und an den Hütten der Eingeborenen.

Größe:
Adulte Tiere können eine Größe von maximal 24 cm erreichen, und gehören somit zu den größten Vertretern der Gattung.
GL bis 24 cm
KRL bis 12 cm

Geschlechtsunterschiede:
Die Männchen sind an den deutlich ausgeprägten Präanofemoralporen zu erkennen. Ältere Weibchen bilden oft Ihren endolymphatische Apparat sehr stark aus, was allerdings kein verlässliches Geschlechtsmerkmal ist.

Haltung:
Das Terrarium sollte eine Höhe von 75 cm nicht unterschreiten.
Die tägliche Beleuchtungsdauer beträgt im Sommer zwischen 13 und 14 Stunden.
Im Winter hingegen 10 bis 11 Stunden.
Wie bei allen Phelsumen sollte auch hier der Beleuchtung eine besondere Beachtung geschenkt, und nicht gespart werden.
Tags sollten sich die Temperaturen im oberen Drittel des Terrariums zwischen 28 und 30 °C einpendeln. 1 - 2 Wärmespots sollten lokal für 35°C sorgen.
Nachts kann die Temperatur auf 20 - 22 °C sinken.
An die Luftfeuchtigkeit stellt diese Art keine allzu hohen Ansprüche.
50 - 60 % relative Luftfeuchte sind ausreichend.
Alle ein dis 2 Tage wird leicht gesprüht, wobei die Tiere es meiden sich direkt ansprühen zu lassen.

Fortpflanzung:
Es werden zumeist Doppeleier abgelegt, in seltenen Fällen jedoch nur ein Einzelei. Die Eier werden bevorzugt in Blattachseln ( z.B. Sanserverien ) gelegt. Oder aber in Korkröhren und Blumentöpfen. Niemals werden die Gelege jedoch vergraben oder angeklebt, wie es zum Teil andere Phelsumen tun. Die Tiere können recht produktiv sein, sofern sie optimale Bedingungen vorfinden. So können alle 14 bis 35 Tage Eier abgesetzt werden. Bis zu 16 Gelege im Jahr. Um die Weibchen nicht zu sehr zu belasten und ihnen eine Ruhephase zu gewähren, sollte man solche "Dauerleger" eine Zeit vom Männchen trennen. Da die Tiere in der Lage sind Spermien über einen längeren Zeitraum zu speichern ( Amphigonia retardata ), können die weiblichen Geckos trotz der Trennung noch weitere befruchtete Gelege produzieren.
Es ist stets darauf zu achten die Tiere ausreichend mit Kalzium in Form von z.B.: gemahlener Sepiaschale zu versorgen, da ansonsten die Gefahr besteht, dass gerade junge Weibchen rachitisch werden und regelrecht einbrechen.
Das Gelege sollte zur Sicherheit der Jungtiere in einen Inkubator überführt werden, da die Adulti ihnen nachstellen. Die Eier werden mit einem Bleistift auf der Oberseite markiert und ohne sie zu drehen in den Inkubator überführt. Durchleuchtet man die Eier noch 10 - 14 Tagen mit einer Taschenlampe, so lässt sich sehr leicht feststellen, ob sie befruchtet sind. Befruchtete Eier schimmern rosa, unbefruchtete hingegen gelblich. Die Inkubationsdauer ist abhängig von der Temperatur. So schlüpfen bei mir die ca. 60 mm großen Jungtiere nach 60 - 65 Tagen bei einer Inkubationstemperatur von konstant 28 °C. Meistens schlüpft bei Doppeleiern das zweite Tier einen Tag später. Die jungen Geckos starten sofort mit der Häutung.
Bereits zwei bis drei Tage später beginnen die Tiere selbstständig kleine Heimchen zu erbeuten.

Futter:
Heimchen, Grillen aller Arten, Schaben, Wachsmaden, Heuschrecken, Mehlwürmer, etc. Babyfruchtbrei (Alete, Hipp, etc.) bevorzugt Pfirsich/Maracuja, Fruchtjoghurt mit wenig Zucker, Honig, Marmelade. Etc Letztere sollten jedoch sparsam verfüttert werden, da die Tiere dazu neigen zu verfetten. Generell sollten adulte Tiere sparsam gefüttert werden. Jungtieren hingegen sollte täglich Futter zur Verfügung stehen. Selbstverständlich sollten alle Futtergaben vorher mit Mineral- und Vitaminzugaben aufgewertet werden (z.B.: Korvimin ZVT + Reptil, etc) Weiterhin füge ich dem Trinkwasser, welches permanent zur Verfügung steht, ein Vitaminpräparat (Multibionta) hinzu.

Sonstiges:
Diese sehr zutraulich werdenden Tiere können im Terrarium unter optimalen Bedingungen über 15 Jahre alt werden.
Neuere Untersuchungen haben ergeben, dass auf Grund der DNA-Unterschiede ( Austin et al., 2004), der unterschiedlichen Bauchbeschuppung ( Rösler, 2001) und der erfolglosen Versuche, Phelsuma madagascariensis-Unterarten untereinander fruchtbar zu kreuzen ( Trautmann, 2004 ), dass es sich bei P. mad. kochi nicht um eine P. madagascariensis- Unterart handelt. Dem zur Folge ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis P. mad. Kochi in den Artstatus erhoben wird. Gleiches gilt für P. mad grandis.
Männchen als auch Weibchen sinnd innergeschlechtlich sehr unverträglich, sodass wir sie nur paarweise pflegen können.

Literatur:

Bartlett, R.D. & Bartlett, P. (2001): Reptile Keeper's Guide - Day Geckos.- (Barron's)

Berghof, H.-P. (2005): Taggeckos, Die Gattung Phelsuma ; Pflege und Vermehrung.-Münster (Natur und Tier Verlag)

Bruse,F. / Meyer,M. & Schmidt,W. (2005): Praxis Ratgeber Taggeckos.-Frankfurt (Edition Chimaira )

Glaw, F. & M. Vences, M. (1994): A Fieldguide to the Amphibiens and Reptiles of Madagascar.- Köln (Glaw & Vences Verlag)

Hallmann, G. / Krüger, J. & Trautmann, G. (1997): Faszinierende Taggeckos. Die Gattung Phelsuma. - Münster (Natur und Tier Verlag)

Henkel, F.-W. & Schmidt, W. (1991): Geckos - Biologie, Haltung und Zucht.- Stuttgart (Eugen Ulmer Verlag)
- (1995): Amphibien und Reptilien Madagaskars, der Maskarenen, Seychellen und Komoren.- Stuttgart ( Eugen Ulmer Verlag) - (2003): Praxis Ratgeber Geckos.- Frankfurt (Edition Chimaira)
Heselhaus,R. (1994): Taggeckos - Phelsuma.- Stuttgart ( Eugen Ulmer Verlag)
- (1986): Taggeckos - Praktische Winke zur Pflege und Zucht.- Essen (Edition Kernen)

McKeown, S. (1993): The General Care and Maintenance of Day Geckos.- Lakeside ( The Herpetocultural Library)

Rösler, H. (1995): Geckos der Welt - Alle Gattungen - Leipzig (Urania Verlag) 256 S.